Bericht aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 18. Juli 2023
Text: Martin Münzberger, Bild: Björn Lübbe

Wechselzone kostete Nerven

Horst Greb ist sieben Mal bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii an den Start gegangen, war bei Welt- und Europameisterschaften dabei. Doch die Begeisterung für den Triathlon ist dem 84-Jährigen trotzdem nicht abhanden gekommen.

„Hamburg stand Kopf“, liefert der Wilhelmshavener die Schlagzeile für seinen Auftritt bei der Weltmeisterschaft über die Sprintdistanz in der Hansestadt gleich mit. Insgesamt 10 000 Aktive waren am Start. Mittendrin Horst Greb, der sich als „Dauer-Landesmeister“ für die Weltmeisterschaft in Hamburg qualifiziert hatte und sich dort im Feld der fünf Starter in der Altersklasse 85 bis 89 in 2:08:01 Stunden den zweiten Platz erkämpfte.

Nach dem Schwimmen in der Alster – Greb benötigte für die 750 Meter 20:30 Minuten – lag der Wilhelmshavener noch klar in Führung. Den Drei-Minuten-Vorsprung auf den Amerikaner Kenneth Fleischacker, der später in 1:53:29 Stunden gewann, verlor Greb dann auf der 20 km langen Radstrecke. „Viele Absperrungen, viele Kurven – da bin ich einfach nicht auf Geschwindigkeit gekommen.“

Rund eine Stunde benötigte der 84-Jährige für die Strecke. Damit lag Greb nur knapp vor dem späteren Dritten Jack Welber (2:14:19), den er auf der Laufstrecke aber klar distanzierte. 40 Minuten brauchte der TSR-Triathlet für die fünf Kilometer und nahm dem Amerikaner so mehr als sechs Minuten ab. „Im Gegensatz zum Radfahren habe ich auf der Wendepunkt-Strecke schnell einen Rhythmus gefunden und bin eigentlich von Kilometer zu Kilometer schneller geworden. Als Vizeweltmeister unter dem Jubel der Zuschauer dann beim Hamburger Rathaus ins Ziel zu laufen, war ein tolles Gefühl.“

Gewöhnungsbedürftig waren die langen Wechselzonen von jeweils 1000 Metern zwischen den drei Disziplinen. Greb: „Barfuß mit dem halben Neopren-Anzug vom Schwimmen da durchzulaufen, war etwas komisch. Und mit einem Rad, das geschoben werden musste, ging es dann nach dem Laufen noch einmal durch die lange Wechselzone.“

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